Im deutschen Wissenschafts- und Forschungssystem stehen Organisationen verschiedener Formen im intensiven Austausch: Universitäten kooperieren mit außeruniversitären Forschungs-instituten in der Grundlagenforschung, Universitätskliniken arbeiten mit Krankenhäusern bei der Medikamentenentwicklung zusammen und Technische Universitäten entwickeln mit Unternehmen Produkte. Aus einer Netzwerkperspektive lassen sich diese Kooperationen sowohl auf Ebene des deutschen Gesamtnetzwerks als auch aus Sicht einzelner Organisationen betrachten. Am 6. Dezember möchten wir diese beiden Blickwinkel daher in zwei Blöcken vormittags und nachmittags mit WissenschaftlerInnen der Wissenschafts- und Hochschulforschung diskutieren.

10.00 – 12.30 Uhr: Wissenschaft und Hochschulen als organisationales Feld
Wir starten mit einer Keynote von Thomas Heinze (Universität Wuppertal), in der er diskutiert, was wir über den Einfluss des institutionellen Umfeldes auf wissenschaftliche Innovationen wissen (um das Abstract herunterzuladen, können Sie hier klicken). Im ersten Schritt wird die Theorie schwacher und starker Organisationsumwelten (Roger Hollingsworth) erläutert. Auf dieser Basis werden in einem zweiten Schritt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu der in der Hochschul- und Wissenschaftsforschung weit verbreiteten neo-institutionellen Theorieperspektive und dem dort prominent vertretenem Konzept des organisationalen Feldes herausgearbeitet. Drittens werden empirische Belege zu beiden Theorieperspektiven für den Bereich der Universitäten und dem staatlich finanzierten, außeruniversitären Forschungssektor diskutiert. Im Anschluss stellen wir die netzwerk-analytische Perspektive aus dem Q-KNOW Projekt vor. Dabei gehen wir insbesondere auf die Konfiguration des Feldes sowie auf disziplinäre Variationen der Feldstruktur ein.

14.00 - 16.30 Uhr: Universitäten als Organisationen und Netzwerke
Universitäten gewinnen zwar immer mehr den Status eigenständiger Akteure, doch sie bestehen – anders als andere Organisationen – aus Untereinheiten mit hoher Autonomie. Dies zeigt sich insbesondere bei der Wahl von Kooperationspartnern, die meist direkt von Untereinheiten getroffen wird. Dieses Spannungsfeld aus organisationaler Identität und Autonomie der Einheiten macht die Feststellung von Organisationsgrenzen ungleich schwieriger als bei anderen Organisationsformen. Zusammen mit Otto Hüther (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) und Leopold Ringel (Universität Bielefeld) wollen wir diese Problematik theoretisch und an ausgewählten Beispielen des Q-KNOW-Projekts diskutieren.
 

Weitere Informationen und Registrierung: http://www.q-know.org/netzwerksymposium


05.10.21